Verrückte Generalprobe für die Ladies in Red und die Men in Black – Manta fährt Rundenrekord

09-04-2018 at 20:34
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Nürburgring (ee) – Das Warmup zum Wettbewerb der Geschlechter wurde bei idealem Frühlingswetter auf der Nürburgring Nordschleife am Samstag von kleinen Anfangsproblemen überschattet. Das erwartete Kräftemessen der schnellen Damen und Herren in ihren flachen, nur knapp über 1000 kg wiegenden Flundern hatte somit wenig Aussagekraft für das 24-Stunden-Rennen am 12./13. Mai auf dem Nürburgring.

Bei den "Ladies in Red" streikte die Antriebswelle. So musste der rote KTM X-Bow mit der Startnummer 922 vom vorletzten Platz aus ins Rennen gehen. Doch die erst 23-jährige Naomi Schiff (Belgien) übergab ihren A.T.U-Boliden nach nur sechs Runden auf Rang drei liegend an Laura Kraihamer. Diese toppte die Leistung sogar noch. Mit 9:15 Minuten drehte die Österreicherin die schnellste Runde im Team. Beeindruckend: Laura Kraihamer startete auch in Zolder mit einem KTM und flog dann per Helikopter in die Grüne Hölle, um die notwendigen Kilometer zu sammeln. Dann wurde das Lady-Quartett wieder von der Technik eingeholt. So musste Lena Strycek (Dehrn) eine unfreiwillige Pause in der Box einlegen. Bei der Hardware musste plötzlich die Reset-Taste gedrückt werden. Als es dann wieder auf der Strecke rasant zur Sache ging, passierte dann noch ein Missgeschick: In der vorletzten Runde brach bei Lena Strycek auf einer Steilstrecke das Heck weg, und sie drehte sich mehrmals. Dennoch zeigte sie ihre ganze Coolness und brachte ihr Gefährt mit Platz 72 und Platz drei in der V5-Klasse ins Ziel. Manfred Wolf von KTM zeigte sich aufgrund der Umstände hoch zufrieden mit der Lady-Crew und lobte vor allem die Steigerung der Rundenzeit von Naomi Schiff von über 15 Sekunden. Die Männer sind jedenfalls gewarnt. Denn eine leicht verpatzte Generalprobe verspricht ein gelungenes Rennen.

Die Männer nahmen die Probleme ihrer A.T.U-Kolleginnen zur Kenntnis. Das Training der "Men in Black" lief fast problemlos. Platz 43 mit einer Zeit von 8:39,707 Minuten (168,727 km/h) ist eine solide Grundlage für das Rennen gegen die in Lauerstellung liegenden Rivalinnen. Ferdinand Stuck (München) hatte in der Anfangsphase nach einer leichten Kollision kurzzeitig zu kämpfen, arbeitete sich aber wieder bis auf Rang zwei zurück. Max Friedhoff musste enorm viele Code-60-Phasen überstehen. „Es ist der übliche Wahnsinn vor dem 24-Stunden-Rennen“, sagte er. Als Erster seiner Klasse übergab er seinen Renner an den älteren der Stuck-Brüder. Johannes fuhr seinen Abschnitt sicher. Nach der Generalprobe ist er guter Dinge. „Es gibt noch ein paar Schrauben zu drehen, aber wir wissen jetzt welche“, betonte er. Details wollte er nicht verraten. Er will den Ladies nicht so viele Infos preisgeben. Mit Gesamtplatz 36 und als Zweiter seiner Klasse fuhr Volker Strycek das schwarze Pendant zum roten X-Bow der Damen nach vier Stunden zufrieden und glücklich ins Ziel.

Er hatte ohnehin gut lachen. Mit dem Opel Manta fuhr der ehrgeizige Vater von Lena Strycek auf der 24,358 km langen legendären Nürburgring Nordschleife einen neuen Rundenrekord in 9:15,491 Minuten (157,858 km/h) in seiner Klasse. Mit Startnummer 617 und Teamkollege Olaf Beckmann stellte er das dritte Auto von A.T.U bei der Generalprobe. Dabei belegte das Kultauto mit dem Fuchsschwanz nur Rang 95 von insgesamt 185 Boliden am Start. Der 1992 gebaute Publikumsliebling stand damit mitten im Feld der hochmodernen TCR Tourenwagen und Porsche Cayman. In Runde sieben der Schock: „no battery“ stand auf der Anzeige. In weiser Voraussicht wurde das Auto in die Box gesteuert. Diagnose: Die Zahnriemenabdeckung kam dazwischen und hat den Zahnriemen und gleichzeitig den Keilriemen der Lichtmaschine beschädigt. Bei Weiterfahrt wäre es definitiv zu einem Motorschaden gekommen. „Da hatten wir echt Glück“, sagte Olaf Beckmann. Zugleich gab er Entwarnung. Bis zum 24-Stunden-Rennen ist der Opel Manta wieder startklar. (ee)


Foto: Gruppe C

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