Angriff im ADAC GT Masters: "Projekt Meisterschaft" – Heinz-Harald Frentzen und Andreas Wirth wollen um den Sieg mitfahren

20-03-2012 at 19:02
News >>

 

ADAC GT Masters – Er kann es einfach nicht lassen. Nach seinem überraschenden Comeback im Vorjahr, wo er als Fahrlehrer von Sven Hannawald im ADAC GT Masters für Furore gesorgt hatte, will er nun wieder um einen Titel mitfahren. Heinz-Harald Frentzen hat Gefallen an der Rennserie GT Masters gefunden – und vor allem Spaß. Nun bekommt er mit Andreas Wirth einen neuen Partner an seine Seite, der das "Projekt Meisterschaft" mit umsetzen soll. "Die Serie hat unheimlich Potenzial, es macht wirklich Spaß. Nun wollen wir etwas mehr und greifen aus sicherer Deckung an", sagte "HHF" vor dem Saisonstart Ende März in Oschersleben.
 
Der ehemalige Formel 1-Pilot wird dabei am Lenkrad einer neuen Buchbinder Callaway Corvette sitzen. Der Motor ist komplett neu und auch leistungsfähiger. Muss er auch, denn mit 30 Kilogramm Handicap im Gepäck aufgrund der Fahrer-Einstufungen wird es nicht einfach. Da Frentzen nach seinen Erfolgen in der Formel 1 und in der DTM weiterhin als Platinfahrer gilt, wurde Wirth, der schon Siege im GT Masters gefeiert hat, mit Silber eingestuft. Daher das "Übergewicht".
 
Der gebürtige Mönchengladbacher Frentzen, der mit seiner Familie von Monaco nach Neuss umgezogen ist, hatte im August 2010 seine Motorsportkarriere eigentlich für beendet erklärt. Doch der Vize-Weltmeister 1997 in der Formel 1 ließ sich vor einem Jahr dank Manager Axel Watter vom Projekt "Hannawald" und seinem Comeback überzeugen und hatte nach nur wenigen Rennen seinen Ehrgeiz am Lenkrad wieder entdeckt. Sein Können bewies er gleich mehrfach, als er im Qualifying einige Bestzeiten hinlegte und im Rennen mit herrlichen Manövern glänzte. Kein Wunder, denn 157 Grand-Prix-Rennen in der Königsklasse Formel 1 (1994 bis 2003) hinterlassen ihre Spuren.
 
Mit dem Heidelberger Andreas Wirth bekommt er nun einen Partner, der sich bestens in der Motorsportszene auskennt. Der 27-jährige Pilot gewann am 10. Juli 2011 mit seinem Teamkollegen Christian Frankenhout das erste Rennen mit dem neu konzipierten Mercedes-Benz SLS AMG beim ADAC GT Masters auf dem Nürburgring. Zuvor sammelte Wirth bereits Rennsporterfahrungen in mehreren Formel-Ford-Rennserien und startete in der deutschen Formel BMW. Nach seinem Wechsel in die Vereinigten Staaten und in die amerikanische Formel BMW konnte er sich direkt den Meistertitel sichern. Er war immerhin der erste Formel BMW-Meister in den USA. Nach mehreren Siegen in der Formel Atlantic 2005 und 2006 stieg er zum Testfahrer für Dale Coyne auf.
 
Vor der Saison 2008 war er auch bei Audi für die DTM im Gespräch. Ende 2008 bestritt er das Petit Le Mans für das Panoz-Werksteam. Ab 2009 war er Werksfahrer für Alpina und fuhr nach 20-jähriger Abstinenz den ersten Titel für Alpina ein. Er steuerte einen Alpina B6 GT3 im ADAC GT Masters, der FIA GT3-Europameisterschaft, der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft und beim 24-Stunden-Rennen Nürburgring. Nachdem Alpina sein Werksengagement beendete und die Fahrzeuge zur Saison 2010 verkaufte, ging Wirth für ein österreichisches Privatteam an den Start.
 
Die Konkurrenz in der neuen Saison hat enorm aufgerüstet. Klassische Marken wie Aston Martin haben plötzlich das ADAC GT Masters entdeckt. So fahren die Gesamtzweiten von 2011, Ferdinand und Johannes Stuck, in der kommenden Saison den gleichen "Dienstwagen" wie James Bond. Die Söhne von Rennsportlegende Hans-Joachim Stuck wechseln Team und Fahrzeug und starten in einem Aston Martin V12 Vantage.
 
Die "Liga der Supersportwagen" präsentiert mit dem britischen Sportwagenhersteller schon die zwölfte Marke, nachdem auch der McLaren MP4-12C, der Chevrolet Camaro und dem Nissan GT-R als Neuzugänge im 40er Starterfeld feststehen.
 
Wie anziehend und gefragt die Serie derzeit ist, zeigt auch die Rückkehr von Ex-Champion Christian Abt, der mit dem R8 ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitreden möchte. Der ADAC GT Masters-Champion von 2009 teilt sich das Cockpit mit Carsten Tilke, dem Sohn von Rennstreckenarchitekt Hermann Tilke.
Zurück


© emotional engineering | Alle Rechte vorbehalten. | Realisation: KONZEPT° full-service medienhaus