„Alles-oder-Nichts-Spiel“: Machata will WM-Chance mit Meistertitel wahren

24-11-2014 at 14:15
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Königssee (ee) – „Machete“ Manuel Machata ist mal wieder zum Alles-oder-Nichts-Spiel verdonnert worden. Nur mit einem deutschen Meistertitel Ende Dezember in Winterberg kann der Playboy-Pilot vom Bob-Club Stuttgart Solitude noch auf den WM-Zug aufspringen. Nach dem Sieg von Nico Walther am Sonntag im Viererbob nominierte Cheftrainer Christoph Langen den Riesaer Junioren-Weltmeister für die ersten beiden Weltcups in Übersee. Dann werden auch die pfeilschnellen Joshua Bluhm und Jan Speer aus Machatas Buchbinder-Schlitten mit an Bord sein, da der gesetzte Viererbob-Weltmeister Maximilian Arndt arge Verletzungsprobleme in seinem Team hat. Sportdirektor und BSD-Generalsekretär Thomas Schwab begründete die schwierigen Personal-Entscheidungen mit der großen Bedeutung zum Saisondebüt und mit zukunftsorientiertem Denken: „Uns muss es gelingen, mit dem Auge auf die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang gerichtet, in Sachen Startleistungen bald wieder international wettbewerbsfähig zu sein.“

So hat der Viererbob-Weltmeister von 2011 nur einen Ausweg aus der Sackgasse. Machata muss bei den deutschen Meisterschaften Ende Dezember im Hochsauerland den Titel holen. Vorteil: Er kann sich zusammen mit seinem verletzten Anschieber Christian Poser punktgenau auf das Rennen vorbereiten. Nachteil: Er kann sich mit seinem Material nicht auf Weltklasse-Niveau messen und hat sein Team nicht komplett zusammen. „Ich muss die Entscheidung der Trainer für Nico Walther akzeptieren. Grundsätzlich denke ich, sollten nur die Teams komplett mitfahren, die auch voll und geschlossen einsatzfähig sind. Wir kennen nun die ´WM-Teilnahme-Bedingungen´ und werden auch diese Herausforderung meistern“, gibt sich der gebürtige Berchtesgadener kampfeslustig. Die Ansprüche sind nicht unberechtigt. Immerhin fuhr der Pilot in der vergangenen Weltcup-Saison als Spurschlitten in Winterberg am Ende schneller als der spätere Weltcupsieger Maximilian Arndt. Der Eiskanal in Winterberg ist also auch für Machata ein gutes Pflaster.

Eine weitere Überraschung schaffte Johannes Lochner vom Bob-Club Stuttgart Solitude. Der erst 24-Jährige, dessen Onkel Rudi Lochner 1991 Weltmeister war und ein Jahr später bei den Olympischen Winterspielen in Albertville die Silbermedaille im Zweierbob gewann, löste mit seinem zweiten Platz im kleinen Schlitten am Samstag das Ticket für den Europacup. „Ein großer Lichtblick ist Johannes, der jedoch im Moment die internationalen Voraussetzungen noch nicht erfüllt“, so der Cheftrainer Langen. Im Zweierbob überzeugte Lochner mit den jeweils zweitbesten Start- und Fahrzeiten hinter Weltmeister Francesco Friedrich. Im internen Stuttgarter Duell verwies er Machata mit 16/100 Sekunden auf Rang drei. „Ihm gehört mit Sicherheit die Zukunft, wir werden Johannes behutsam aufbauen“, meinte Sportmanager Axel Watter.

 

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