Beste hinter Porsche: Doch Frentzen/Wirth verpassen wegen Fremdverschulden erneut das Podest

14-08-2012 at 18:39
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Red Bull Ring – Verkehrte Welt am Red Bull Ring. Zehn Jahre nach dem Skandalrennen beim Großen Preis von Österreich überholte Heinz-Harald Frentzen zur Freude der 10.000 Zuschauer in der letzten Rennrunde am Samstag seinen in der Meisterschaft führenden Teamkollegen Daniel Keilwitz und wurde als Fünfter bester Nicht-Porsche. Zur Erinnerung: 2002 sorgte der damalige Ferrari-Rennleiter und heutige FIA Präsident Jean Todt mit dem legendären Funkspruch an Rubens Barrichello: "Let Michael pass for the Championship" für weltweite Empörung. Die Siegerehrung von Michael Schumacher ging damals in einem Pfeifkonzert der Zuschauer unter. Diesmal brandete nur Jubel auf.
 

Dennoch ist es wie verhext. Beim Porsche-Renntag am Red Bull Ring haben Heinz-Harald Frentzen und Andreas Wirth alle anderen Fabrikate hinter sich gelassen, sorgten für das beste Saisonresultat und landeten dann doch nicht auf dem Podium. Wieder einmal zerstörte ein überforderter Kontrahent die Platzierungsträume der ehrgeizigen Playboy-Piloten. Erneut war der Schuldige Marco Seefried. Bei der Einfahrt in die Box ist er HHF am Sonntag ins Heck der Buchbinder-Corvette geknallt. "Es ist schade, dass die Leute ihre Fehler nicht einsehen und sich entschuldigen, sie wollen darüber noch diskutieren", zeigte sich Frentzen über den vierten Platz enttäuscht. Bereits in Zandvoort sorgte Seefried für den Ausfall von Frentzen in aussichtsreicher Position. Als überrundeter Fahrer fuhr er dem Mönchengladbacher ins Auto und sorgte für sein Aus. "Ich würde mir wünschen, dass sich die Rennleitung einmal der Sache annimmt und entsprechende Strafen ausspricht, ich unterstelle keine Absicht, aber die Leute sind teilweise offensichtlich überfordert", betonte Manager Axel Watter.
 

Obwohl der dreifache Grand-Prix-Sieger am Sonntag eine tadellose Leistung zeigte, war Teamchef Ernst Wöhr vor allem von einer Szene im Rennen begeistert. Frentzen drehte einen lupenreinen "threesixty" um die eigene Achse. "In der Inboard-Kamera sieht man, wie Heinz-Harald während des Drehers sofort die Kupplung tritt und den ersten Gang einlegt, um gleich nach dem Dreher weiterzufahren. Absolut erste Sahne", lobte Wöhr. Der Dreher hat über drei Sekunden gekostet, dadurch konnte der Ford GT durchschlüpfen. "Das hat uns das Podium gekostet", bilanzierte Watter, der insgesamt ein härteres Vorgehen der Jury fordert. Warum nicht auch einmal eine Sperre aussprechen? "Diego Alessi musste am Wochenende 1.000 Euro Strafe bezahlen, weil er nach seinem Ausfall in die Box ging und nicht an der Boxenmauer bei seinem Auto stehen blieb! Der Schaden allein an Frentzens Auto am Red Bull Ring liegt bei einem hohen fünfstelligen Betrag", gibt Watter zu Bedenken. Nach dem Boxenstopp erhielt diese vom Pech gekennzeichnete Saison einen weiteren kuriosen Höhepunkt. Ein Fotograf stand vor dem Auto und Andreas Wirth konnte die Box nicht verlassen. Weitere drei Sekunden waren futsch. (ee)  

 

Heinz-Harald Frentzen mit Gerhard Berger

 

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