Buchbinder-Pilot Lochner bei Weltcup-Premiere in St. Moritz sensationell Fünfter

26-01-2015 at 19:34
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St. Moritz – Bei seinem ersten Weltcup-Start im Zweierbob ging bei Buchbinder-Pilot Johannes Lochner im wahrsten Sinne des Wortes die Post ab. Der BSD-emotional engineering Junior hat auf Anhieb sogar den Olympia-Dritten und Ex-Weltmeister Steven Holcomb bezwungen. Mit seinem Playboy-Schlitten raste der Pilot vom Bob-Club Stuttgart Solitude am Samstag in St. Moritz dank 25 Hundertstel Vorsprung auf den routinierten Amerikaner vor ihm auf Rang fünf. Selbst der amtierende Zweierbob-Weltmeister Francesco Friedrich war als Vierter nur hauchdünn vor dem 24-jährigen Youngster Lochner. Der Neffe vom Olympia-Zweiten 1992 in Albertville, Rudi Lochner, zeigte am Start eine Weltklasse-Performance, überzeugte zusammen mit Joshua Bluhm mit der jeweils drittbesten Startzeit des kompletten Weltklasse-Feldes. 

Auf der 1722 Meter langen Natureisbahn im Schweizer Engadin leistete sich der Debütant jedoch winzige Fehler, die – anders als bei seinem Europacup-Sieg in der Vorwoche auf der Traditionsbahn – prompt bestraft werden. So touchierte er in der sogenannten Snake Corner etwas die Bande und krachte wie viele Weltklassepiloten vor ihm in der legendären Druckkurve Horse Shoe mit vollem Speed in die obere Abdeckung – das kostete wichtige Zeit und entscheidenden Speed. “Solche Erfahrungen bleiben nicht aus, doch ich bin mit meinem ersten Auftritt hier im Bob-Mekka sehr zufrieden“, sagte Lochner, der nach seinen starken Auftritten bei den internen Anschubtests eine erste Chance von Cheftrainer Christoph Langen bekommen hatte. Nun soll es auf dem Level erfolgreich weitergehen. Immerhin musste Lochner erst drei EC-Rennen bestreiten, damit der Senkrechtstarter überhaupt laut Reglement des Weltverbandes FIBT im Weltcup starten darf. 

Einen ganz besonderen Auftritt hatte am Freitagabend Manuel „Machete“ Machata. Dem Viererbob-Weltmeister von 2011 wurde die Ehre zuteil, beim traditionellen „Monaco Historic Race“ starten zu dürfen. Und am Starthaus war neben dem Ramsauer Buchbinder-Pilot kein Geringerer als Fürst Albert von Monaco. Der fünfmalige Olympia-Starter aus dem Fürstentum ist seit 1985 Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees. 1988 bei den Olympischen Winterspielen in Calgary kam der damalige Prinz auf Rang 25 im Zweierbob. (ee)


Johannes Lochner (links) und Joshua Bluhm

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