Drei Siege beim Weltcupfinale am Königssee und ein feuriger Olympia-Bob

22-01-2018 at 19:09
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Königssee (ee) – Das Geheimnis um die Olympia-Bobs ist gelüftet. Im gelben Post-Design mit schwarz-roten Flammen inklusive Bundesadler gehen die favorisierten Deutschen in Pyeongchang an den Start. Vier Jahre nach der historischen Pleite von Sotschi ist die Bürde der Favoriten auf alle drei Piloten verteilt. Denn der rechtzeitig wiedererstarkte Francesco Friedrich gewann am Samstag in der Deutschen Post Eisarena Königssee im kleinen FES-Schlitten mit Thorsten Margis. Prompt folgte die Kampfansage an die internationale Konkurrenz: „Jetzt kommen sie sicher etwas ins Grübeln“, sagte der frühzeitig von Buchbinder geförderte viermalige Zweierbob-Weltmeister. Zweiter wurde Johannes Lochner mit Bremser Christopher Weber. Der Berchtesgadener war voller Adrenalin im Ziel und konnte nach viel Material-Hick-Hack endlich wieder aufatmen. „Jetzt bin ich auch im Zweier wieder konkurrenzfähig, der Hannes Wallner hat nicht geschlafen und mir den Schlitten hingestellt, den ich will“, sagte der Viererbob-Weltmeister. Nico Walther leistete sich auf Platz drei liegend mit Kevin Kuske zu viele Fehler und musste somit dem Kanadier Justin Kripps den Sprung auf Rang drei überlassen. 

Dafür sah es in der Königsklasse nach einem Dreifacherfolg aus. Doch im Schneetreiben fehlte den im Vorjahr zeitgleichen Weltmeistern Lochner und Friedrich in ihren großen Wallner-Schlitten nicht nur der Durchblick bei der Fahrlinie, auch der Start war nur durchwachsen. „Das war in den letzten Monaten etwas zu viel. Jetzt brauchen wir mal ein bisschen Erholung und müssen die Köpfe frei bekommen“, sagte der auf Rang sechs zurückgefallene Friedrich, der mit seinen Olympia-Teamkollegen am Montag zur Olympia-Einkleidung nach München fuhr. Am Dienstag stehen dann noch Testrennen an, ehe die Olympia-Bobs verladen werden. „Da konnten Franz und Hansi nicht mehr richtig Spannung aufbauen. Ich habe immer gesagt, wenn wir uns solche Schwachstellen erlauben, sind sofort andere Teams wie die Letten oder der Österreicher Benjamin Maier da und schnappen uns die Plätze weg“, sagte Cheftrainer René Spies, nachdem auch Lochner auf Platz vier hinter Oskars Melbardis aus Lettland und Maier zurückfiel. 

Nur auf Nico Walther war Verlass. Mit seiner routinierten Crew Kevin Kuske, Alexander Rödiger und Eric Franke schob er in Lauf eins sogar Startbestzeit und raste mit seinem FES-Gefährt zum dritten Saisonsieg. Damit katapultierte er sich im Gesamt-Weltcup noch dank eines Punktes mehr als der Kanadier Justin Kripps aufs Podium. Die Kristallkugel holte sich Lochner vor Friedrich. „Im Vierer haben wir sowieso das beste Material. Der Johannes Wallner und BMW haben da ganze Arbeit geleistet“, sagte Lochner nach insgesamt vier Saisonsiegen in der Formel 1 des Winters. 

Bei den Frauen sorgte Stephanie Schneider direkt vor den Olympia-Rennen für ein Achtungszeichen. Mit ihrem dritten Sieg dank Anschieberin Annika Drazek, mit der sie nun auch bei Olympia fährt, verwies die Sächsin die kanadische Olympiasiegerin Kaillie Humphries, die zum vierten Mal den Gesamtweltcup holte, auf Rang zwei. Dritte wurde Weltmeisterin Elana Meyers-Taylor aus den USA. Am Start knackte das Duo Schneider/Drazek mit 5,11 Sekunden sogar den Startrekord. Auf Platz vier kam Mariama Jamanka mit Anschieberin Lisa Marie Buckwitz. Jamanka kam somit in der Gesamtwertung auf Platz drei. (ee)

 
Foto: Bittner

 
Foto: Nico Walther gewinnt mit Startbestzeit

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