Hannawald sauer - Skisprunglegende muss um ersten Titelgewinn fürchten

30-08-2010 at 17:40
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Nürburgring(ee) Eine mögliche Fehlentscheidung der Rennleitung beim 6. Lauf der ADAC GT Masters Serie auf dem Nürburgring kann Sven Hannawald seinen ersten Titel im Motorsport kosten. Nach dem Ende des Samstagrennens, das Sven Hannawald mit seinem Teamkollegen Thomas Jäger (beide München) auf dem sechsten Platz beendet hat, erhielt das Duo nachträglich eine 30 Sekunden Strafe und damit eine Zurückversetzung auf Platz neun. Das kostete den ehemaligen Skispringer, der es als einziger in der 58-jährigen Geschichte der Vierschanzen-Tournee geschafft hat alle Springen in Serie zu gewinnen, den Sieg in der Amateurwertung und vier wichtige Punkte in der Meisterschaft."Ich finde es respektlos und arrogant, wie hier mit uns umgegangen wurde", beschwerte sich Hannawald über die Art und Weise.
 
Auch der Ex-DTM Mercedes Fahrer Thomas Jäger, dem das Vergehen einer schnellen Sektionszeit unter gelber Flagge zur Last gelegt wird, fühlt sich unfair behandelt: "Fernsehaufnahmen belegen eindeutig, dass  keine gelben Fahnen geschwenkt wurden und ich habe auch keine gesehen", sagt der amtierende Carrara-Cup-Meister. Bestätigt wird der 33-jährige Profi durch Ex-Ferrari-Formel 1-Pilot Mika Salo (Finnland) und Christian Hohenadel (Quierschied)."Das Rennen war von der Rennleitung als Regenrennen deklariert worden. Bei abtrocknender Bahn ist es völlig normal, dass die Rundenzeiten schneller werden", erklärt Callaway Teamchef Ernst Wöhr. Gesteigert wird die Verärgerung der "Corvetten-Kaptitäne" noch dadurch, dass auf den Fernsehbildern unzweifelhaft genau an der Stelle an der  Jäger die gelben Flaggen übersehen haben soll, zwei Konkurrenten einen anderen Teilnehmer überholten, was bei gelber Flagge strengstens verboten ist. "Weil keine Flaggen draußen waren, haben die zwei richtig gehandelt, aber ich bin gleich dahinter  bestraft worden, das passt überhaupt nicht", stellt Jäger klar.Hannawald und Jäger waren am Samstag beim Race-Director Ralf Fuß, der für die ADAC Serien zuständig ist und haben die Rennleitung gebeten zusätzlich die Aufnahmen der Inboard-Kamera auszuwerten. Der Olympiasieger hat das ganze Jahr eine Fernsehkamera für die Liveübertragung in Kabel eins im Auto."Wir wollen keine Extrawurst. Sven Hannawald leistet sehr viel für die Popularität dieser tollen Serie und dann erwarten wir eine korrekte Behandlung, mehr nicht. Es geht um viel Geld und einen großen Namen",  sagt Hannawald Manager Axel Watter.
 
Obwohl die Teamleitung von Callaway Competition am Sonntagmorgen und noch dreimal nach dem Rennen am Nachmittag und Abend bei der Rennleitung vorstellig wurde, war diese zu keiner Stellungnahme bereit. Am Sonntagabend hat das Team aus Leingarten bei Heilbronn eine schriftliche Stellungnahme mit Datenmaterial nachgereicht. "Jeder Mensch macht Fehler, aber man sollte dazu stehen", so bin ich das aus dem Sport gewohnt, sagt der zweifache Weltmeister. Gleichzeitig fordert Hannawald mehr Respekt und Anstand im Umgang miteinander. Thomas Jäger stellte am Sonntag mit der von EMC, Buchbinder, Playboy und Caramba unterstützen Corvette seine Extra-Klasse unter Beweis. In einem sehenswerten Duell hat er Peter Kox (Niederlande) der zusammen mit Albert von Thurn und Taxis (Regensburg) die Meisterschaft anführt überholt. Ein Elektronikfehler warf ihn kurz darauf weit zurück. Am Ende blieb nur Rang 15.
 
Vor dem Finale vom 1.-3. Oktober führt der "Sportler des Jahres" die Amateurwertung mit 87 Punkten vor Toni Seiler (Schweiz) mit 77 Zählern an.
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