Michael Salzer: Alles für die Leichtathletik und plötzlich Bob-Weltmeister

18-02-2015 at 19:05
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Stuttgart – Michael Salzer war auf dem besten Weg Leichtathletik-Weltmeister zu werden – nun ist er plötzlich Bob-Weltmeister. Der Anschieber gewann am Sonntag in Altenberg mit Pilot Christoph Hafer überraschend den WM-Titel der Junioren. In zwei Läufen bezwangen sie den weltcuperfahrenen und spurtstarken Letten Oskars Kibermanis mit winzigen drei Hundertstel Vorsprung. Dabei hatte der Balte beim Weltcup noch Platz vier auf der schwierigen Bahn im Erzgebirge belegt. Umso größer war auch der Jubel des Stuttgarters Salzer, der die sportliche Begabung mit in die Wiege gelegt bekam. Mama Anke – geborene Köninger – und Papa Peter waren erfolgreiche Leichtathleten. Und der Papa trainierte auch schon sechs Jahre lang Petra Lammert im Kugelstoßring. Die Hallen-Europameisterin von 2009 wechselte 2011 ebenfalls in den Bobsport und holte in der ersten Saison für den Bob-Club Stuttgart Solitude und Pilotin Sandra Kiriasis EM- und WM-Silber.
„Ich hatte schon immer eine Affinität zum Bobsport, bin 1984 selbst einmal mitgefahren. Michael kann im Sommer den Diskus werfen und im Winter Bobfahren, das harmoniert bestens“, sagte Papa Peter. 

Auf den Spuren von Petra Lammert wandelt nun auch Michael Salzer, der in der württembergischen Heimat  2010 zum „Werfer-Athlet des Jahres“ gekürt wurde. Schon als A-Jugendlicher schleuderte er den Diskus 65,42 Meter weit. Im Kugelstoßen schaffte er vor fünf Jahren 17,70 Meter. Vater Peter war natürlich zusammen mit Rolf Raisch auch der Trainer. „Letztes Jahr war er verletzt, doch in diesem Jahr ist das Ziel 63 bis 64 Meter. Zu den Weltklasseathleten Robert Harting und Martin Wierig fehlten noch wenige Meter“, meinte Trainer Salzer, der aus Erfahrung weiß: „Der erste Teil der Drehung im Diskuswerfen ist ein Sprintschritt.“ So zieht sein Sohn, der mit den Modellmaßen von 2,00 Meter Größe und 105 Kilogramm schon beste Bob-Werte vorweisen kann, einen Vorteil aus dem Trainingsprozess im Winter. „Dieses Jahr hatte er ja alles aus dem Kalten heraus gemacht, ohne Aufbautraining. Denn der Erstkontakt zum Bob-Club Stuttgart Solitude war ja erst im Herbst. Doch mit richtigem Trainingsprogramm hat er noch enormes Potenzial“, betonte der Papa. 

Im Stuttgarter Olympiastützpunkt vom engagierten Leiter Thomas Grimminger finden die Athleten ideale Bedingungen vor: „Ob Sommer oder Winter, wir unterstützen unsere Sportler wo wir können“, sagte der früher Geschäftsführer des Schwimmverbandes Württemberg. Initiator der Zusammenarbeit des Bob-Clubs Stuttgart Solitude mit dem OSP war Sportmanager Axel Watter, der auch Ideengeber für die Gründung des Bob-Clubs war. Immerhin fuhren für den Verein schon Weltklasse-Athleten wie Viererbob-Weltmeister Manuel Machata oder Turin-Olympiasiegerin Sandra Kiriasis. (ee)

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