Topbilanz bei Bob-WM in Winterberg – Buchbinder-Anschieber Poser mit WM-Silber

09-03-2015 at 18:41
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Winterberg – Der lange, innige Kuss von US-Pilotin Jamie Poser-Greubel für ihren deutschen Ehemann Christian war symbolhaft. Als der Anschieber aus der Buchbinder-Bob-Crew im Viererbob-Rennen bei der Weltmeisterschaft in Winterberg Silber gewonnen hatte, war die überragende Bilanz der Deutschen perfekt. Ein Jahr nach der historischen Pleite bei Olympia in Sotschi gewannen die Kufencracks sechs von möglichen neun Medaillen und heimsten noch beide WM-Titel im Zweier- und Viererbob ein. “Was für ein sensationelles Abschneiden, ich und das Unternehmen Buchbinder sind unheimlich stolz, dass wir dieses Team unterstützen. Da zeigt sich mal wieder, dass man auch bei weniger erfolgreichen Tagen zu seinen Partnern stehen sollte“, sagte Buchbinder-Geschäftsführer Jürgen Juchner. 

Nach dem souveränen Erfolg von Francesco Friedrich im Zweierbob wurde das Rennen der Königsklasse zur Nervenlotterie. Wie schon im kleinen Schlitten wurde Weltcup-Gesamtsieger Oskars Melbardis noch abgefangen. Der Lette schob im vierten und letzten Lauf zwar mit seiner Crew Startbestzeit in 4,98 Sekunden, brachte aber den Schlitten ins Wanken und stand unmittelbar nach der ersten Kurve quer im Eiskanal. Diese Chance ließ sich Titelverteidiger Maximilian Arndt nicht nehmen. Der Oberhofer, der nicht eine Laufbestzeit am Ende verbuchte, zeigte sich als Minimalist mit maximaler Ausbeute und gewann mit zwei Hundertstel Vorsprung vor Nico Walther und Melbardis. „Ich liebe solche engen Rennen, da freut man sich über den Sieg noch mehr. Klar war der WM-Titel in St. Moritz 2013 etwas Besonderes, doch bei so vielen Zuschauern hier an der Bahn ist es einfach was Spezielles“, meinte der Thüringer. 

Der gebürtige Cottbuser und für den SC Potsdam fahrende Poser kam aus dem Schmusen nicht mehr heraus. Immerhin hatte seine Ehefrau im Zweierbob-Rennen als Fünfte eine Medaille verpasst. Umso mehr freute sie sich für ihren Liebling. „Ich weiß, wie hart er für diese Medaille gearbeitet hat. Es ist einfach ein schöner und versöhnlicher Abschluss für uns hier“, sagte die Olympia-Dritte von Sotschi. Ihr Mann, der schon im nach-olympischen Jahr 2011 mit Pilot Manuel Machata Viererbob-Weltmeister war, konnte diese Überraschung kaum fassen: „Nico Walther war hier der absolute Rookie. Nach dem schwachen Abschneiden im Zweierbob wollten wir mit unserer erfahrenen Crew mit Marko Hübenbecker und Andreas Bredau voll angreifen. Das ist uns gelungen. Am Ende ärgert man sich sogar, wieso zwei Hundertstel für Gold fehlten. Es war einfach ein Wahnsinnsrennen.“ (ee)


Foto: bsd/reker

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