Weltmeister Manuel Machata: “Alles für die Katz” – Neuling Lochner auf dem Podium

01-01-2015 at 17:04
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Winterberg (ee) – Tief enttäuscht und mit hohem Fieber ist Manuel Machata, der ehemalige Weltmeister im Viererbob aus Winterberg, dem Austragungsort der nächsten Weltmeisterschaft in Deutschland (23. Februar – 8. März), abgereist. Die Heim-WM wird nach dem Ausscheiden bei der Deutschen Meisterschaft (30./31. Dezember) definitiv ohne einen der besten Bobpiloten der Welt stattfinden. “Die ganze harte Arbeit, die Mühe und die Zusammenstellung eines Weltklasse-Teams war jetzt alles für die Katz", war der Weltcupgesamtsieger von 2011 frustriert. 

“Manu lag nach dem Zweierrennen am Dienstag mit Schüttelfrost im Bett, da kann keine Leistung kommen", sagte der ehemalige Weltklasse-Leichtathlet und Bob-Neueinsteiger Marius Broening aus dem Buchbinder-Viererbob von Machata.
“Das soll keine Entschuldigung sein, sondern nur eine Erklärung für das schlechte Abschneiden. Jedem, der schon einmal Leistungssport betrieben hat, ist klar, dass ein Athlet, der eine schwere Grippe hat und zwei Tage nichts essen kann, einen deutlichen Leistungsabfall hat", sagt Sportmanager Axel Watter, der “Machete” Machata seit seiner Juniorenzeit betreut. 

Die Vorgabe des Bundestrainers Christoph Langen war eindeutig formuliert: Im Vierer hätte der 30-jährige Playboy-Pilot vom Bob-Club Stuttgart Solitude den Newcomer Nico Walther schlagen müssen, um ins Weltcupteam zurückzukehren. Am Ende der beiden Fahrten fehlten dem Studenten der Automobilwirtschaft aus Schönau am Königssee 57/100 Sekunden zum Erfolg. “Ich gratuliere Nico Walther, er war heute der schnellere und wünsche ihm bei der WM viel Erfolg", sagte Machata vor seiner Abfahrt. Ob er wieder an eine Bobbahn zurückkehren wird ist offen: “Manu muss zuerst wieder gesund werden, dann werden wir besprechen. ob und wenn ja wie es weitergeht", sagt Watter. 

Für einen Paukenschlag sorgte der erst 24-jährige Johannes Lochner. Mit dem dritten der Deutschen 4x100 Meter Staffel bei der EM 2010, Marius Broening, schaffte er auf Anhieb den Sprung aufs Podest. Hinter Juniorenweltmeister Nico Walther und dem amtierenden Zweierbob Weltmeister Francesco Friedrich belegte der BSD-emotional engineering Junior vom Bob-Club Stuttgart Solitude bei seiner ersten Deutschen Meisterschaft Rang drei. “Das war soweit okay", sagte der Elektrotechnik Student im Ziel. Viel Zeit, um das neue Jahr zu feiern, bleibt dem 1,95 großen Bayern aus Schönau am Königssee nicht. Gleich im neuen Jahr erhält sein Bob das neue gelb/schwarze Design der Deutschen Post und die schon legendären Logos von Buchbinder Rent-a-Car und dem Magazin Playboy. In St. Moritz wird er am zweiten Januarwochenende im Europacup starten und wenn alles passt könnte sein erster Weltcup-Einsatz auf der Traditionsbahn im Engadin folgen. “Es ist mein Traum, mich mit den Großen des Sports zu messen", sagt der Neffe des Bob-Weltmeisters von 1991 und Silbermedaillen-Gewinners bei den Olympischen Spielen 1992 in Albertville, Rudi Lochner.

 
Manuel Machata (links) und Johannes Lochner mit dem Bayerischen Löwen

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