Youngster Lochner auch im Eiskanal sensationell – „Machete“ Machata auf Weltcup-Kurs

10-11-2014 at 15:08
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Winterberg – Das war ein Saisoneinstand auf der WM-Bahn von 2015. Der erst 24-jährige Johannes Lochner vom Bob-Club Stuttgart Solitude sorgte für die erste große Überraschung im Eiskanal. Nachdem der Youngster schon bei den Startwettkämpfen brillierte, zauberte er bei der ersten Qualifikation zum Weltcup der Zweierbobs am Samstag in Winterberg Platz zwei in die Bahn. Zusammen mit dem Tübinger Leichtathleten Marius Broening musste er nur den Weltmeister Francesco Friedrich, der erstmals im neuen gelben Bob der Deutschen Post fuhr, den Vortritt lassen. Lochner, der erstmals überhaupt an der Qualifikation teilnehmen durfte, steuerte seinen Buchbinder-BSD Junior Schlitten fast fehlerlos ins Tal des Hochsauerlandes. Nach zwei Läufen fehlten dem gebürtigen Berchtesgadener nur 63/100 Sekunden auf den jüngsten Weltmeister der Bobgeschichte. 

Dabei musste Johannes Lochner, dessen Onkel Rudi Lochner 1991 Weltmeister war und ein Jahr später bei den Olympischen Winterspielen in Albertville die Silbermedaille im Zweierbob gewann, lange um seinen Start bangen. “Mein regulärer zweiter Mann hatte sich verletzt und mein Start war gefährdet”, erklärte Playboy-Pilot „Hansi“ Lochner. Doch sein Vereinskollege vom Bob-Club Stuttgart Solitude, Manuel Machata, lieh Lochner seinen neuen Anschieber Marius Broening aus. “Ein absoluter Hammer, wie das funktioniert hat”, meinte der EM-Bronzemedaillengewinner in der 4x100 Meter Staffel von 2010. Dabei konnte der gebürtige Herrenberger nur eine Trainingsfahrt mit Lochner absolvieren. Die Abstimmung klappte dennoch bestens. Immerhin distanzierte das Duo den Junioren-Weltmeister Nico Walther mit Marco Hübenbecker vom BRC Riesa um 9/100 Sekunden. 

Derweil sorgte der pfeilschnelle Anschieber Joshua Blum bei „Machete“ Machata für die nötige Anschubkraft. Nur der Schlitten wollte nicht so richtig auf Speed kommen. “Wir verlieren auf der Strecke Geschwindigkeit und wissen noch nicht warum. Daran müssen wir arbeiten", meinte der Viererbob-Weltmeister von 2011. Mit Platz fünf blieb Machata knapp hinter dem amtierenden Viererbob-Weltmeister Maximilian Arndt, der mit Alexander Rödiger (beide BSR Oberhof) fuhr. 

Bei der Qualifikation am Sonntag im großen Schlitten zeigte der gebürtige Bayer, dass in diesem Winter wieder mit ihm zu rechnen ist. Als Dritter musste er nur die Weltmeister Arndt und Friedrich vorbei lassen. Doch in knapp vier Monaten will er auf der Bahn im Hochsauerland seinen WM-Coup von 2011 wiederholen. Darauf laufen sogar Wetten. Mit Christian Poser, Jan Speer und Joshua  Bluhm hat er gleich drei Olympia-Starter in seinem Buchbinder-Team. Mit Junioren-Weltmeister Tino Paasche, der am Sonntag Christian Poser ersetzte, ist ein weiterer Spitzenmann von Kooperationspartner SC Potsdam für die WM-Mission mit an Bord. Zum Zuschauen verdammt im Vierer-Wettbewerb ist Johannes Lochner, da er keine Mannschaft zur Verfügung hat. “Das ist sehr bitter, aber ich greife nächste Woche in Altenberg wieder an”, sagt der 1,95 Meter große BSD-Junior. (ee)


Manuel Machata beim Viererstart


Manuel Machata (rechts)  und Johannes Lochner

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